Version 4.0 // Digital Astronauts
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Mit dem 01.07.2021 tritt eine neue Eu-Umsatzsteuerreform in Kraft, welche neue Regelungen für den Verkauf im EU-Ausland beinhaltet. Wie genau diese Regelungen aussehen und welche Auswirkungen die neue Reform auf Preisangaben in Online-Shops hat, werden wir in diesem Beitrag erläutern.
Sobald ein Online-Händler beim Verkauf ins EU-Ausland eine EU-weit geltende Umsatzschwelle von 10.000€ im Jahr überschreitet, ist dieser verpflichtet, die in dem jeweiligen Zielland geltende Umsatzsteuer zu Zahlen. Hierbei ist hervorzuheben, dass die Schwelle den Gesamtumsatz für alle Lieferungen in andere EU-Länder betrifft und nicht den Umsatz in jedem einzelnen Mitgliedsstaat. Dadurch erschwert sich natürlich die Preisgestaltung, da diese bei Überschreitung der Schwelle je nach Zielland unterschiedlich ausfällt.
Jedoch muss der genaue Steuersatz bei der Preisgestaltung nicht in Zahlen angegeben werden. Lediglich die Einbindung des Steuersatzes im Bruttopreis ist zwingend erforderlich. Sobald der genannte Preis die Mehrwertsteuer beinhaltet, muss diese nicht explizit als Prozentsatz oder Preis genannt werden. Für den Verbraucher ist es nur relevant, dass der Preis die Umsatzsteuer bereits enthält.
Leider ist hierbei zu erwähnen, dass die rechtskonforme Gestaltung der Preisangaben für den Anbieter entweder aus der Sicht des Erlöses oder des zu betreibenden Aufwands zum Nachteil ist. Es besteht einerseits die Möglichkeit, einen einheitlichen Bruttopreis festzulegen, in welchem der Steuersatz mit inbegriffen ist, ohne diesen explizit zu nennen. Andererseits kann man Subshops einrichten, welche dann in den jeweiligen Zielländern den entsprechenden Steuersatz beinhalten, sodass der Preis je nach Zielland variiert.
Die erste Möglichkeit wirkt sich auf den Erlös aus, da dieser je nach Zielland bei bestehendem Bruttopreis abweichen wird. Somit wird es von Vorteil sein, in bestimmte Länder zu verkaufen, wohingegen es sich bei anderen Mitgliedstaaten wieder nachteilig auswirken kann.
Die zweite Möglichkeit ist mit einem höheren Aufwand und damit entstehenden Kosten verbunden. Dafür ist diese Option im Vergleich zur ersten Möglichkeit aber anpassungs- und ausbaufähiger. Es ist zu empfehlen diese Option zu wählen, um die Preisgestaltung bei weiteren Änderungen in der Zukunft zu erleichtern und um einen stabilen Umsatz garantieren zu können.