Version 4.0 // Digital Astronauts
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Version 4.0 // Digital Astronauts
Barrierefreiheit im digitalen Bereich gewinnt zunehmend an Bedeutung, um sicherzustellen, dass Informationen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Ein zentraler Aspekt dieser Bemühungen betrifft dabei insbesondere die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente. Worauf es bei der Erstellung barrierefreier PDFs ankommen, erfahren Sie hier.
Barrierefreie PDFs sind Dokumente, die so gestaltet sind, dass sie von möglichst allen Menschen, einschließlich Menschen mit Sehbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder anderen Beeinträchtigungen, problemlos gelesen und verstanden werden können. Dies wird durch die Einhaltung bestimmter technischer Standards erreicht, die sicherstellen, dass die Informationen strukturiert, navigierbar und maschinenlesbar sind.
Die Bedeutung barrierefreier PDFs liegt darin, dass sie die Inklusion fördern und die Gleichberechtigung im Zugang zu Informationen sicherstellen. Menschen mit Sehbehinderungen nutzen beispielsweise Bildschirmleseprogramme, die den Text vorlesen oder in Braille umwandeln können. Ohne eine korrekte Strukturierung und Beschreibung von Inhalten können solche Programme die Informationen nicht angemessen vermitteln.
In Deutschland sind momentan zwei wesentliche rechtliche Grundlagen für barrierefreie PDFs relevant: die EN 301 549 und die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Ab dem 28. Juni 2025 kommt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) hinzu.
ist eine europäische Norm, die umfassende Barrierefreiheitsanforderungen für Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) definiert. Sie spezifiziert Kriterien wie Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit gemäß der EU-Richtlinie 2016/2102. Die BITV 2.0 verweist auf die EN 301 549 als harmonisierte Norm, deren Einhaltung eine Vermutung der Barrierefreiheit für Websites und mobile Anwendungen begründet, was eine Beweislastumkehr nach sich zieht.
sind international anerkannte Richtlinien des World Wide Web Consortiums (W3C), die Standards für die Barrierefreiheit von Webinhalten definieren. Die WCAG legen Kriterien fest für Wahrnehmbarkeit (z.B. alternative Texte für Bilder), Bedienbarkeit (z.B. Tastaturzugänglichkeit), Verständlichkeit (z.B. klare Sprache) und Robustheit (z.B. Kompatibilität mit verschiedenen Technologien). Die EN 301 549 verweist ebenfalls an vielen Stellen auf die WCAG.
ist die deutsche Umsetzung des European Accessibility Acts (EAA), welcher 2019 in Kraft getreten ist. Dieser fordert von den EU-Mitgliedstaaten eine barrierefreie Gestaltung des Online-Handels. Ausführliche Infos finden Sie in unserem Beitrag zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz.
Wir helfen Ihnen, Ihre PDF-Dateien barrierefrei zu machen!
Bei der Erstellung barrierefreier PDFs sind verschiedene wichtige Aspekte zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass sie für möglichst alle Menschen barrierefrei nutzbar sind. Dazu zählen insbesondere:
Verwenden Sie Überschriften, Absätze und Listen, um eine klare und logische Struktur zu schaffen. Dies erleichtert die Navigation für alle Benutzer und ermöglicht es assistiven Technologien, den Inhalt korrekt zu interpretieren.
Verwenden Sie Tags, um die Dokumentstruktur semantisch zu kennzeichnen. Tags sind strukturell ähnlich zu HTML-Tags und helfen z.B. assistiven Technologien wie Screen-Readern, den Inhalt des PDFs korrekt zu interpretieren und auszugeben.
Fügen Sie aussagekräftige alternative Texte zu Bildern und Graphiken hinzu, um deren Inhalt für sehbehinderte Benutzer verständlich zu machen. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Informationen, die visuell dargestellt werden, auch über alternative Kanäle zugänglich sind.
Integrieren Sie in PDF-Dokumente sinnvoll strukturierte Lesezeichen, um eine schnelle Navigation durch das Dokument zu ermöglichen. Lesezeichen erleichtern allen Nutzern den Zugang zu spezifischen Abschnitten oder Kapiteln durch einfaches Navigieren innerhalb der Datei.
Stellen Sie sicher, dass die Lesereihenfolge des Dokuments logisch ist, insbesondere bei interaktiven Elementen wie Formularen. Dies ermöglicht allen Benutzern eine konsistente und intuitiv verständliche Nutzung des PDFs.
Stellen Sie sicher, dass interaktive Elemente wie Formulare, Links und andere Steuerelemente eine klare Beschriftung haben und Nutzer mit der Tastatur zwischen den einzelnen Elementen navigieren können.
Durch die Umsetzung dieser und einiger weiterer Punkte können PDF-Dokumente für eine breite Nutzergruppe zugänglich gemacht werden, was nicht nur wichtig ist, um die gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch um die Benutzerfreundlichkeit und Reichweite Ihrer Inhalte zu verbessern.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre PDFs selbst barrierefrei machen können!
PDF/X, PDF/A, PDF/UA - was bedeutet das?
Es gibt verschiedene PDF-Standards, die jeweils spezifische Anforderungen und Anwendungsbereiche abdecken. Drei der wichtigsten Standards sind:
PDF/X: für die Übermittlung von Druckvorlagen
PDF/X steht für „Portable Document Format Exchange“ und wurde für den professionellen Druck entwickelt. Dieser ISO-Standard stellt sicher, dass alle erforderlichen Elemente wie Schriftarten und Bilder korrekt eingebettet sind und bestmöglich gedruckt werden können.
PDF/A: für die Langzeitarchivierung
PDF/A steht für „Portable Document Format Archivable“ und wurde speziell für die Langzeitarchivierung digitaler Dokumente entwickelt. Dieser Standard gewährleistet, dass PDF-Dokumente unabhängig von technologischen Veränderungen lesbar bleiben und somit revisionssicher archiviert werden können.
PDF/UA: für barrierefreie PDF-Dateien
PDF/UA steht für „Universal Accessibility“ und ist ein Standard für barrierefreie PDFs. Er stellt sicher, dass Dokumente die technischen und inhaltlichen Anforderungen erfüllen, um von Menschen mit Einschränkungen, z.B. mittels Screenreadern, genutzt werden zu können.
Bin ich dazu verpflichtet, meine PDFs barrierefrei zu machen?
Barrierefreie PDFs sind für viele Unternehmen, insbesondere im öffentlichen Sektor, gesetzlich vorgeschrieben, beispielsweise durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BfSG). Aber auch wenn Ihr Unternehmen nicht direkt in den Geltungsbereich von BfSG, WCAG oder EN 301 549 fällt, lohnt es sich, Ihre PDFs möglichst barrierefrei zu gestalten. Dadurch erreichen Sie eine breitere Zielgruppe und verbessern die Zugänglichkeit Ihrer Dokumente für alle Nutzer, was potenziell zu einer größeren Kundenbasis führt.
Wie kann ich überprüfen, ob ein PDF barrierefrei ist?
Ein PDF kann auf Barrierefreiheit überprüft werden, indem man Tools wie den Adobe Acrobat Pro DC Accessibility Checker oder andere spezialisierte Prüfwerkzeuge verwendet. Diese Tools analysieren das Dokument und identifizieren mögliche Barrieren, die behoben werden müssen.
Was kostet es mich, meine PDFs barrierefrei zu machen?
Die Kosten für die Erstellung barrierefreier PDFs können variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, wie z.B. der Anzahl und Komplexität der Dokumente, dem Umfang der notwendigen Anpassungen und den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens. Treten Sie mit uns in Kontakt und vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch mit uns, damit wir die Details besprechen und Ihnen ein genaues Angebot erstellen können.
Die Erstellung barrierefreier PDFs erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit und Planung, bietet jedoch enorme Vorteile: Sie können so die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen verbessern, die Reichweite und Nutzerfreundlichkeit Ihrer Dokumente erhöhen und die Inklusion in Ihrer Zielgruppe fördern.
Wir stehen Ihnen dabei gerne zur Seite und helfen Ihnen, Ihre PDFs barrierefrei zu gestalten.